1099 wurde die erste steinerne Kirche eingeweiht, von der nur noch ein Tortum erhalten ist.
Um das Jahr 1130 konnte dann die wesentlich größere romanische St. Nikolauskirche geweiht werden
Schon von weitem sieht man den etwas erhöht gelegenen Klosterkomplex mit der romanischen Kirche. Das Kloster gehört zu den südwestdeutschen Reformklöstern des 11. Jahrhunderts (Einfluß von Hirsau und St. Blasien).
Im Jahr 1095 erfolgte die Gründung durch die Grafen Adalbert von Zollern, Rutmann von Hausen und Alwig von Sulz.
Das Kloster Alpirsbach hat eine wechselvolle Geschichte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Reformversuchen und sogar Selbstauflösung. 1556 löste Herzog Christoph von Württemberg das Kloster auf und richtete ein Gymnasium für die Ausbildung von evangelischem Pfarrernachwuchs in den Räumen ein, das bis 1595 existierte. Bis 1806 war Alpirsbach ein selbständiges Klosteramt und ging Anfang des 19. Jahrh. in den Besitz des Hauses Württemberg über. Heute ist die Kirche evangelische Pfarrkirche.
Die Kirche: Die Kirche ist eine dreischiffige, siebenjochige Säulenbasilika in Form eines Kreuzes. Der Einfluß von Cluny zeigt sich u.a. im Verzicht auf eine Krypta sowie die Trennung von Priestermönchen und Laienbrüdern durch eine Chorschranke (die nicht mehr erhalten ist). Eine Besonderheit sind in Alpirsbach drei in der Hauptapsis eingelassene Altarnischen. Von den zwei geplanten Türmen wurde nur einer verwirklicht. An der Westfassade in der Vorhalle befindet sich über dem Portal ein Tympanon "Christus als Weltenrichter" von 1130. Beachtenswert sind auch die Türen mit den kunstvoll dekorierten Türbändern und zwei Türziehern aus Bronze in Form von Löwenköpfen ebenfalls aus romanischer Zeit. Die Türen wurden bei der letzten Renovierung wieder wie früher mit Schweinsleder bezogen.
Ausstattung: Im Inneren ist das östliche Säulenpaar mit lombardischen Steinmetzarbeiten sowie die Ausmalung der mittleren Altarnische (mit Kreuzigung und Jüngstem Gericht) aus dem 13. Jahrhundert beachtenswert. Von der Ausstattung ist nur wenig erhalten geblieben, Der ehemalige spätgotische Hochaltar (Aufnahme Mariens in den Himmel) stammt aus der Ulmer Werkstatt von Niklaus Weckmann dem Älteren (um 1520). Heute steht er im Nordquerhaus. Vom spätgotischen Chorgestühl sind nur geringe Reste vorhanden. Erhalten ist noch eine romanische Bank.
Der Besuch der Klosterkirche und der Klausur ist mit und ohne Führung möglich.
Eine Führung dauert in der Regel ca. 45 Minuten und ist sehr empfehlenswert.
So kommen Sie nach Alpirsbach:
Von Freudenstadt in südlicher Richtung über die B294 nach Alpirsbach (17 km)
Von Offenburg aus ist Alpirsbach durch das Kinzigtal (B33, dann B294) über Haslach, Wolfach, Schiltach zu erreichen (58 km)
Von Freiburg aus in nordöstlicher Richtung (B3, B33, dann B294) bis Haslach, Wolfach, Schiltach (75 km).