Im Tal der Nagold, wenige Kilometer nördlich von Calw, liegen die Ruinen des Kloster St. Peter und Paul in Hirsau - einst eines der bedeutendsten deutschen Klöster im Mittelalter. Ursprünglich lag das Kloster auf dem anderen Ufer der Nagold (erhalten ist das dreischiffige Langhaus der romanischen Kirche St. Aurelius)
Abt Wilhelm verlegte Ende des 11. Jahrhunderts das Kloster auf eine Anhöhe am westlichen Nagoldufer. Kloster Hirsau übernahm die Reformregeln von Cluny (Burgund) und wurde Vorbild - auch im Baustil - für viele weitere Klöster in Deutschland (z.B. im Schwarzwald Alpirsbach und Klosterreichenbach, Paulinzella in Thüringen, Blaubeuren, Zwiefalten).
Ab dem 12. Jahrhundert begann der Niedergang des Klosters, mit der Reformation entstand im Kloster eine evangelische Schule. Ende des 16. Jahrhunderts bauten die württembergischen Herzöge auf dem Klostergelände ein Renaissanceschloß. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurden Kloster und Schloß niedergebrannt. Die Ruinen wurden als Steinbruch verwendet. Ab 1875 begannen Freilegungs- und Restaurierungsarbeiten.
Selbst die Reste des Klosters sind noch beeindruckend. Von der Basilika St. Peter und Paul ist nur noch ein 36 m hoher Turm (Eulenturm mit romanischem Figurenfries) sowie die Grundmauern erhalten. Die Kirche hatte eine Länge von fast 100 m. Vom daran anschließenden Kreuzgang sind noch schöne gotische Maßwerkfenster erhalten. Die Marienkapelle stammt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, sie ist heute evangelische Kirche. Im Sommer finden Konzerte und die Klosterspiele Hirsau statt.
In der Nähe der romanischen Kirche St. Aurelius liegt das Klostermuseum.
So kommen Sie hin:
Autobahn Karlsruhe - Stuttgart, Abfahrt Pforzheim, Richtung Calw, ca. 25 km von Pforzheim entfernt
oder vom Mittleren Schwarzwald aus auf der B28 über Freudenstadt nach Calw, ca. 50 km von Freudenstadt entfernt